Sofia (03.08-05.08.13): Russische Einflüsse im EU-Balkanland

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Die Nacht verbrachte ich an der Busstation in Skopje, die nicht gerade gemütlich war. Schlafende Penner, von Zeit zu Zeit mal ein Zigeuner, der komisch auf meinen Laptop starrt und ich, der versucht nicht einzuschlafen und immer zur Sicherheit das Taschenmesser in Griffnähe hat. Als die Nacht vorbei war und ich endlich im Bus nach Sofia saß und mich mit jemanden aus Montenegro über die gestrige Story unterhielt ging es mir schon besser. Ich hatte sogar die ganze Rückbank für mich alleine und so schlief ich einen Großteil der ca. 6 1/2 stündigen Fahrt.

In Sofia angekommen sah ich gleich das Büro der Busgesellschaft Matpu. Mein Gepäck stand zum Glück dort und ich habe es gleich bekommen. Aber aller Ärger kochte in mir hoch. Ich meinte zu der Frau im Büro nur: „What the fuck is wrong with you that you don’t even apologize to me.“ Sie verstand Englisch und meinte: „Ok, sorry“ mit einem Gesichtsausdruck von “du hast ja dein Gepäck also verpiss dich“. So sagte ich auf Englisch: „Das mindeste was ich erwarten kann ist, dass man sich entschuldigt und dass ich mein Geld für die Fahrt zurückbekomme.“ Sie winkte ab: „Sorry, sorry“. Ich: „Nichts sorry, sorry, ich will verdammt noch mal mein Geld zurück, ihr Busunternehmen lässt mich einfach stehen, schert sich einen Dreck um mich und dann soll ich mein Gepäck nehmen und mich verpissen. Einen Scheiss. Ich möchte mit dem Manager sprechen.“ Sie: „Es ist ja Wochenende und der hat kein Telefon.“ Ich: „Es ist mir egal wie und wenn es sein privates Handy ist, ich bleibe hier so lange bis ich den Manager spreche. Und ich werde dann einfach allen, die hier reinkommen erzählen, was für ein inkompetentes Gaunerunternehmen sie sind.“ Mein Glück: Es kamen gleich 3 Deutsche, denen ich berichtete und die das Büro dann verließen. Dann zwei Schweizer, die auch ein Problem mit dem Unternehmen hatten. Zu denen meinte ich: „Stellt euch einfach dazu und wir warte bis wir den Manager sprechen können.“ Und so hatte ich nach einigen verjagten Touristen den Manager am Telefon, der sich entschuldigt und Anweisung gab das Geld zurückzugeben. Ich meinte nur zu der Frau im Büro, dass sie das nächste Mal sich überlegen sollte einfach das Geld zurückzugeben ohne groß zu diskutieren, da es ja keine Frage gibt, wessen Fehler das war.

Mein Ärger losgeworden ging ich mit dem Mann aus Montenegro, den ich im Bus kennengelernt hatte, etwas essen. Ich hatte über Couchsurfing von Andrey eine Unterkunft angeboten bekommen und so holte er mich mit seinem Vater von der Busstation ab. Ich hatte ein eigenes Zimmer mit Balkon und nach der Nacht in Skopje war ich so glücklich und die Dusche stehen zu können. Wie neu geboren machten wir eine nächtliche Sightseeingtour. Es gibt sehr viel Statuen von den russischen Befreiern und auch die Kirchen mit Golddach erinnern an die russische Zeit. Am nächsten Tag holte ich all den Schlaf wieder auf und war einfach nur faul. Abends war dann die Geburtstagsfeier von Andreys Kumpel. Er feierte in seiner Salsa Tanzschule. Da ich kein Salsa tanzen kann, habe ich einfach den Posten des Barkeepers übernommen und lernte alle kennen. Später ging es noch in einer Disco feiern. Andrey zeigte mir die Gastfreundlichkeit in Bulgarien und allgemein hatte ich im Vergleich zu Mazedonien ein viel besseres Gefühl. Man merkt auch die Einflüsse der EU. Es ist sauberer und geregelter als andere Balkanländer.