Kyoto (04.02-07.02): Japanisches Weltkulturerbe, Stadt der Geishas und grauenhaftes Wetter

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Morgens früh um 6:00 Uhr kam ich müde in Kyoto an und musste bis 13:00 Uhr auf mein Zimmer warten. Wie viele Dinge in Japan war es komisch, dass man nicht in der Lobby einfach nur sitzen konnte sondern man musste etwas trinken. Eiskalt zog ich meine Schlafbrille auf und setze mich in eine Ecke, wo ich noch ein paar Mal vom Personal unter komischen Vorwänden aufgeweckt wurde. Das Gute an der Höflichkeit in Japan, sie ist wichtiger als die Regeltreue und so wurde ich schlafen gelassen. Als ich auf mein Zimmer kam musste ich erst ein bisschen Schlafen und dann ging ich raus. Ich schaute mir den Tō-ji Tempel mit einem typisch japanischen Turm an. Die fünfstöckige Pagode ist mit 57 Metern die größte Pagode in ganz Japan und vor allem im Frühling prachtvoll, wenn die Kirschbäume um den See darum blühen. Anschließend ging ich nach Fushimi Inari-Taisha, der Berg der Schreine. Dieser riesige Park besteht auf tausenden als Toori Torbögen, die leuchtend orange über verschiedene kleine Pfade bis an den Gipfel des Berges führen. Auf dem Gipfel lernte ich einen Taiwanesen kennen und später schloss sich noch eine andere Gruppe (Brasilien, Thailand und Costa Rica) an, die sich verlaufen hatten. Ich führte die ganze Gruppe in ein Tepanyaki Restaurant, wo man Fleisch und Gemüse grillen oder in Brühe Kochen kann. Aus Neugierde gingen alle danach noch in den Stadtbezirk Gion, wo die Geisha leben.

Diese „Personen der Künste“, was Geisha übersetzt bedeutet sind durch ein ganz typisches Kostüm und das weiß geschminkte Gesicht zu erkennen. Die Ausbildung zur Geisha ist sehr teuer und erfordert viele Fähigkeiten. Es müssen mehrere japanische Instrumente beherrscht, Kalligraphie erlernt, Teezeremonien abgehalten und das traditionelle Kimono Kostüm perfekt getragen werden. Diese Kimonos sind sehr schwierig anzulegen, sodass meist Hilfe zum Ankleiden benötigt wird. Die meisten Geishas bieten keine erotischen Dienste, doch in Kyoto in Gion gibt es im Gegensatz zum restlichen Japan das bekannteste Hanamachi, was übersetzt Blumenviertel bedeutet. Hier sind Geishas auch teilweise Prostituierte, was jedoch keineswegs pauschal für alle Geishas gilt. Falls es der Fall ist bieten sie auch weit mehr als erotische Dienste und müssen elegant, intelligent und mit perfekter Etikette sich um den Gast kümmern. Ein privater Geisha Abend mit Teezeremonie, traditionellem Abendessen, Tänzen und Darbietungen kostet ca. 400 – 800 Euro. Dies gilt auch, wenn keine sexuellen Dienste im Spiel sind. Für Touristen gibt es die Möglichkeit bei einem Abendessen in japanischen Restaurants Geishas zu sehen, die einige Darbietungen zeigen und kurz mit Ihnen zu sprechen ab ca. 200 Euro.

Am nächsten Tag ging kurz am massiven Holztempel Higashi-Hongan-ji vorbei, in den dazugehörigen Shosei-en Feng Shui Garten, wo ich beim Herumlaufen einen Deutschen kennenlernte mit dem ich dann Mittagessen ging. Danach ging es zum Sanjūsangen-dō Tempel, wo 1000 kleine und ein großer Buddha in einem Schrein aufgestellt sind. Leider dürfen dort keine Bilder gemacht werden aber es war sehr imposant. Am Abend ging ich vorbei am Kyoto Tower zu meinem Nachtbus nach Yokohama, wo ich einen Kumpel aus Badminton, Madhu, treffen wollte. Leider hatte mich das schlechte Wetter in Kyoto schon sehr mitgenommen, da ich aus dem 33 Grad warmen Kuala Lumpur, im minus 4 Grad kalte Japan einen Kälteschock verkraften musste und dann kam noch ein Schneesturm dazu.